Marginale Ausgabenneigung

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Fertig.gif Dieser Artikel wurde durch den Review-Prozess vervollständigt und korrigiert. Der Bearbeiter hat den Artikel zur Bewertung eingereicht. --Erikvoitzsch 09:16, 28. Apr. 2008 (CEST)

Allgemeine Definition

Die marginale Ausgabenneigung beschreibt allgemein den Zuwachs der gesamten Ausgaben an Waren und Dienstleistungen, wenn das verfügbare Einkommen oder die Produktion (siehe Formeldefinition) um eine Einheit zunimmt.


Formeldefinition und Zusammenhang der marginalen Ausgabenneigung in der Makroökonomie

Zunächst entspricht (ex-ante) die Nachfrage immer dem Angebot.

Y (Angebot/Produktion) = Z (Nachfrage)

Des Weiteren setzt sich die Nachfrage einer Volkswirtschaft wie folgt zusammen

Z = c0 +c1( Y – T ) + I + G


c0 – Die autonomen Ausgaben

c0 beschreibt die autonomen Ausgaben. Dies sind die Ausgaben, die mindestens getätigt werden. Sie stellen sozusagen das Existenzminimum dar.


c1 – Die marginale Ausgabenneigung

c1 beschreibt die oben allgemein erläuterte marginale Ausgabenneigung. Wie zu sehen wird sie mit dem Term Y-T multipliziert. Sie begrenzt somit die verfügbaren Geldmittel, die zur Verfügung stehen. Y stellt in diesem Term das Einkommen dar, welches durch T - die Steuern vermindert wird.


Investitionen und Staatlicher Konsum

In die gesamtwirtschaftliche Nachfrage gehen, außer den bereits genannten Einflussfaktoren, noch die Investitionen (I) der Unternehmen und der staatliche Konsum (G) mit ein.


Zusammenhang der marginalen Ausgabenneigung

Durch die direkte Beeinflussung der marginalen Augabenneigung auf die gesamte Volkswirtschaft wird deutlich, welchen Einfluss sie auf Angebot und Nachfrage hat. Im internationalen Zusammenhang zwischen 2 Ländern, kann sie demnach das Handeln zwischen den Ländern stark beeinflussen. Dies wird unter 2. näher erläutert.

Wertebereich

Die marginale Ausgabenneigung kann zwischen 0 und 1 liegen. Mehr oder weniger ist nicht möglich. Ein Wert von 0 bedeutet, dass keinerlei zusätzliche Ausgaben getätigt werden. Somit würden sie sich auf die autonomen, Investitions- und die staatlichen Ausgaben beschränken. Bei dem maximalen Wert von 1 würde hingegen das gesamte zur Verfügung stehende Geld wieder ausgegeben werden.

Marginale Ausgabenneigen in der internationalen Wirtschaft

Wie bereits in 2. erläutert hat die marginale Ausgabenneigung einen großen Einfluss auf die Nachfrage der Volkswirtschaft eines Landes. Im internationalen Hinblick wirkt sich die marginale Ausgabenneigung direkt auf die Terms of Trade aus, da sich die Nachfragekurve bei einer Veränderung der marginalen Konsumquote ändert. Im Hinblick auf die internationalen Einkommenstransfers, können sich die Terms of Trade unter Umständen nicht ändern, wenn bestimmte Voraussetzungen gegeben sind. (siehe „Internationale Einkommenstransfers“)


Beispiel der marginalen Ausgabenneigung

Ausgangssituation: 2 Länder die jeweils nur Schuhe und Butter produzieren und nachfragen. Situationsveränderung: Das Inland verbraucht nun einen größeren Teil seiner marginalen Ausgaben für Schuhe und dem entsprechend weniger für Butter.

Folge:

Die Transferzahlungen vom Inland ans Ausland nehmen ab und reduzieren somit die Nachfrage nach Schuhen für jeden relativen Preis. Es handelt sich hierbei um ein importlastiges Wachstum zugunsten von Schuhen (siehe relatives Angebot) Infolge dessen steigert dies die Nachfrage nach Butter an das Ausland(gemäß Transformationskurve). Da im Inland mehr Schuhe produziert werden und somit weniger Butter.


Auswirkungen auf die Transformationskurve

Vwl3.jpg

ABB1: Durch eine erhöhte Nachfrage nach Schuhen verschiebt sich die Produktion von Punkt 1 auf der Transformationskurve nach Punkt 2, was bedeutet, dass mehr Schuhe als Butter im Inland produziert werden und dadurch, wie oben beschrieben, die Nachfrage nach Butter an das Ausland steigt.

Effekt auf den relativen Preis

Vwl.jpg

An der oben abgebildeten Grafik lässt sich der Effekt der marginalen Ausgabenneigungsveränderung zugunsten von Schuhen sehr gut erkennen. Anfangs befindet sich das Gleichgewicht am rot abgebildeten Punkt 1. Steigt nun die marginale Ausgabenneigung für Schuhe über die des Auslandes, verschiebt sich die Nachfragekurve von RD1 zu RD2, was zur Folge hat, dass das Gleichgewicht jetzt an Punkt 2 anliegt und damit der relative Preis für Schuhe im internationalen Hinblick sinkt, aufgrund der geringeren Transferzahlungen zwischen dem In- und Ausland.

Zusammenfassende Erklärung

Vwl2.jpg

Diese Grafik vereinfacht der Handel zweier Länder auf die 2 Waren Butter und Schuhe. Nun kann man sich gut vorstellen, was passiert wenn das Inland (hier Land A) eine höhrere marginale Konsumquote an Schuhen besitzt als das Ausland (Land B). Demzufolge sinkt im Handel zwischen den beiden Ländern die relative Nachfrage nach Schuhen, da die Konsumquote von Land A höher ist, als die des Landes B. Im Gegenzug dazu steigt die relative Nachfrage an Butter (gemäß Transformationskurve, da es nur 2 Waren gibt), da nun die marginale Konsumquote des Landes B, also des Auslandes, höher ist.

Quellen

- Paul R. Krugman, Maurice Obstfeld: Internationale Wirtschaft – Theorie und Politik der internationalen Wirtschaft, München, Pearson Education Deutschland GmbH 7.Auflage. S.142ff

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