Eli Filip Heckscher

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Eli Heckscher

Eli Filip Heckscher

(* 24. November 1879 in Stockholm; † 23. Dezember 1952 Stockholm) war ein schwedischer Wirtschaftshistoriker sowie politischer Ökonom.

Eli Filip Heckscher wurde in eine prominente jüdische Familie geboren, seine Eltern waren Isidor Heckscher, dänischer Kaufmann, und Rosa May. Anfang der 70er Jahre, zog die Familie von Hamburg nach Stockholm, da Isidor Heckscher in der Bank seines Bruders mitarbeiten sollte. 1896 schloss Heckscher sein Abitur am Nora Latin Gymnasium ab, anschliessend nahm er sein Studium in Geschichte an der Universität Uppsala auf. Aufgrund seines breiten Interesses, begann er zusätzlich Wirtschaftswissenschaft zu studieren. 1904 legte er seine Abschlussprüfung mit der Arbeit Till belysning av järnvägarnas betydelse för Svenges ekonomiska utveckling (Zur Bedeutung der Eisenbahn für die wirtschaftliche Entwicklung Schwedens) ab. Ab 1904 war Heckscher Hilfskraft von Gustav Cassel an der Handelshochschule Stockholm, fünf Jahre später erlangte Heckscher seinen Doktortitel. Von 1909 bis 1929 war er Professor für Volkswirtschaftslehre und Wirtschaftsgeographie an der Handelshochschule Stockholm[1] und schrieb zudem viele Zeitungsbeiträge, für alltägliche sowie fachspezifische Zeitungen.

Er verfasste bedeutende Arbeiten über den Merkantilismus und andere historische Themen wie die Kontinentalsperre und die schwedische Wirtschaftsgeschichte. Im Jahr 1919 schrieb Heckscher im Essay Die Effekten der internationalen Handeln an die Verteilung der Einkommen Ideen nieder, die später durch Bertil Ohlin als Heckscher-Ohlin-Theorem für die Erklärung des internationalen Handels bedeutend wurden.

Das kontinentale System

Seine Erfahrungen während des Ersten Weltkrieges, boten ihm einen Antrieb für eine Studie über die kontinentale Blockade durch Napoleon. Es wurde 1918 veröffentlicht und wenig später auch ins Englische übersetzt.

Heckscher-Ohlin-Theorem

1933 entwickelten Heckscher und Ohlin eine Theorie über die internationalen Güterströme. Dabei führen sie den Außenhandel zurück auf die unterschiedlichen Ausstattungen der Länder mit Produktionsfaktoren (Kapital, Arbeit). Ein komparativer Produktions- und Kostenvorteil entsteht dann für das jeweilige Land, wenn die Produktion der Güter überwiegend den Einsatz des reichlich vorhandenen Produktionsfaktors erfordert. Dies hat zur Folge, dass ein kapitalreiches Land somit kapitalintensivere Güter exportieren und arbeitsintensive Güter importieren wird

Merkantilismus

Die Veröffentlichung von Heckschers größtem Werk "Merkantilismus" im Jahre 1931, wurde der weltweite Ausgangspunkt für alle Forschungen der Wirtschaftsgeschichte in Europa. Es war ein Werk von Jahrzehnte langer Arbeit. Heckscher präsentierte damit eine Synthese sowohl von den Ideen einer Ära, in Bezug darauf wie ein Volkswirtschaft funktioniert sowie über die Wirtschaftspolitik, die von den europäischen Ländern befolgt wurde.

Ein Tag im Leben von Eli Heckscher

Ein normaler Werktag begann für Heckscher um 5 Uhr morgens, während er seinen Tee trank, las er nebenbei die Zeitung. Nach diesem morgendlichen Ritual, begann er mit seiner Arbeit, bis abends 18 Uhr. Dabei gönnte er sich nur eine kurze Mittagspause, 20 Minuten zum Entspannen und 30 Minuten um englische Mordgeheimnisse zu lesen. Gegen 18 Uhr nahm er sein Abendessen ein und setzte sich anschließend nochmal an seine Arbeit, bevor er gegen 20:30 Uhr zu Bett ging. Eli Filip sah seine riesige Arbeitsbelastung als moralische Verpflichtung. Seine persönliche Motivation richtete sich dabei nach Juvnalis "Non propter vitam vivendi perdere cuasas". Dies bedeutet, dass er keine Zeit an Trivialität verschwenden wollte

Heckscher veröffentlichte insgesamt 34 Bücher, davon erhielt bis heute „Merkantilismen“ 2 Bde. (1931) die größte Anerkennung.[2]

Im Jahr 1952, einen Tag vor Weihnachten, schlief er friedlich auf seiner Couch zuhause ein.

Heckschers Sohn Gunnar Heckscher und Enkel Sten Heckscher wurden später bekannte schwedische Politiker.

Werke (Auswahl)

  • Eli Heckscher: International Trade and Economic History: Edited by Ronald Findlay, Rolf G.

Literatur

  • Ulf Olsson: Eli Heckscher. Presented at the 2007 Annual Meeting of the Royal Swedish Academy of Engineering Sciences
  • Brockhaus Enzyklopädie

Einzelnachweise

  1. Handelshögskolan i Stockholm: Handelshögskolans historia
  2. Gabler Wirtschaftslexikon, 15. Auflage, S.1431

== Weblinks ==

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