Spieltheorie Kurs
Spieltheorie (engl.: game theory) ist ein formaler Weg, um Interaktionen innerhalb einer Gruppe von vernünftig und strategisch Handelnden zu analysieren (Dutta 1999, 4–5).
Inhaltsverzeichnis
Einführung
Zielsetzung
- Die Studierenden sollen die Grundzüge der Spieltheorie kennen lernen und sie auf ökonomische Entscheidungen, vor allem im strategischen Bereich von Unternehmen, anwenden können.
- Insbesondere lernen sie, in ihre Entscheidungen die denkbaren bzw. zu erwartenden Aktionen/Reaktionen der Kunden und Konkurrenten einzubeziehen.
Übersicht
Nr. | Stichwort | Dutta | Harrington | Dixit | Holt |
---|---|---|---|---|---|
1 | Spieltheorie | K1 | K1 | 5 | |
2 | Strategieform-Spiele | K2 | K2 | 90 | |
3 | Extensivform-Spiele | K3 | K2 | 48 | |
4 | Dominanz-Lösbarkeit | K4 | K3 | 102 | |
5 | Nash-Gleichgewicht | K5 | K4-6 | 92-96 | |
6 | Mischstrategien | K8 | K7 | K7-8 | K15 |
7 | Rückwärtsinduktion | K11 | K8 | 56 | K23 |
8 | Teilspielperfektes Gleichgewicht | K13 | K8-9 | K23 | |
9 | Endlich oft wiederholte Spiele | K14 | K11 | K13 | |
10 | Unendlich oft wiederholte Spiele | K15 | K13-15 | K11 | |
11 | Dynamische Spiele | K18 |
Anwendungsbeispiele für spieltheoretische Methoden
Grundbegriffe
Spieltheorie (AK)
Strategie (CJ)
Erwartungsnutzen (RAL)
Informationsmenge
Vernunftprinzip
Erweiterungen
Strategieform-Spiele
Dominante Strategie (RAS)
Min-Max-Theorem (MK)
Nash-Gleichgewicht (BG)
Gemischte Strategie (CS)
Extensivform-Spiele
Rückwärtsinduktion
Strategischer Zug (KS)
Selbstbindung (FH)
Teilspielperfektes Gleichgewicht (SAD)
Wiederholte Spiele
Dynamische Spiele
Experimente
Holt 2007 | Experiment | Experiment | # | Begriff | Begriff | Begriff | Kontext |
---|---|---|---|---|---|---|---|
2 | Pit Market | Handelsplatz | * | Nach-Gebots-Auktion | Grundbegriffe | ||
3 | Push-Pull | Gegentakt | FH | Gefangenendilemma | Koordinationsspiel | Ratespiel | Grundbegriffe |
4 | Lottery Choice | Lotterieselektion | RAS | Risiko | Entscheidungsfindung | Grundbegriffe | |
5 | Battle of Colors | Kampf der Farben | RAL | Zufallsstrategien | Mischstrategien | Kampf der Geschlechter | Marktexperimente |
6 | Quantity Choice Market | Mengenauswahlmarkt | KS | Monopol | Cournot-Duopol | Cournot-Oligopol | Marktexperimente |
10 | Price/Quality Market | Preis/Leistungsmarkt | MK | Marktversagen | Zitronenmarktspiel | Matchingverfahren | Marktexperimente |
12 | Bargaining | Verhandlungen | Ultimatumspiel | Strategievorteil | Mehrstufige Verhandlung | Verhandlungen | |
14 | Play-or-Keep | Spielen oder Halten | SAD | Öffentliche Güter | Sozialnormen | Grenzertrag pro Kopf | Kollektiventscheidungen |
15 | Volunteer's Dilemma Game | Das Dilemma der Freiwilligen | CS | Mischtrategien | Gruppengrößeneffekte | Kollektiventscheidungen | |
17 | Lobbying Game | Lobbying-Spiel | ** | rent seeking | Nash-Gleichgewicht | Kollektiventscheidungen | |
19 | Private Value Auction | Privatwertauktion | Gemeinwertauktion | Risikoscheu | Auktionen | ||
20 | Takeover Game | Übernahmespiel | Qualitätsaufklärung | Auktionen | |||
21 | Common Value Auction | Gemeinwertspiel | Gemeinwertauktion | Siegerfluch | Nash-Gleichgewicht | Auktionen | |
22 | Multi-Unit Auction | Mehrstückauktion | Mehrstückauktionen | Kombinationsauktionen | Auktionen | ||
25 | Claim Game | Forderungsspiel | ** | Reisedilemma | Erfahrungslernen | Mengenreaktion | Verhaltensspieltheorie |
26 | Effort Game | Aufwandsspiel | CJ | Aufwands-Kosten-Effekte | Nash-Gleichgewicht | Koordinationsspiel | Verhaltensspieltheorie |
27 | Binary Prediction Game | Binäres Vorhersagespiel | Wahrscheinlichkeitsabgleich | Überzeugungslernen | Verstärkung des Lernens | Individualentscheiung | |
28 | Paired Lottery Choices | Paarweise Lotterieauswahl | Allais-Paradox | Prospekt-Theorie | Individualentscheiung | ||
29 | Search Game | Suchspiel | Individualentscheiung | ||||
30 | Bayes' Rule | Bayes'sche Regel | Wahrheitsgetreue Aussagen | Wahrscheinlichkeit | Zählheuristik | Information |
Stichwort-Mustergliederung
Für Überschriften der verschiedenen Gliederungsstufen werden gibt es maximal fünf Ebenen: von "Überschrift" bis "Unterüberschrift 4"; "Seitentitel" wird tatsächlich für den Begriff selbst verwendet.
Basisdefinition: ohne eigene Überschrift
Damit die eigentliche Definition über der automatischen Gliederung steht, darf sie keine eigene Überschrift, außer dem Seitentitel haben. Hier geht es um eine klar verständliche und allgemeingültige Definition des Stichworts sowie dessen fachliche Einordnung, insbesondere welche Bedeutung diesem in der fachlichen Theorie und/oder Praxis zukommt. Besonders treffende Anwendungsbeispiele können helfen, Inhalt und Bedeutung des Stichworts besser zu verstehen und fachlich einzuordnen.
Maximale Wörterzahl: 200 Wörter
Ausführliche Definition, Einordnung und alternative Perspektiven
Im ersten Gliederungspunkt soll die Definition bzw. das Verständnis des Stichwortes ausführlicher und argumentativer erläutert und fachlich eingeleitet werden. Von besonderen Interesse ist, von wem der Begriff stammt, warum er in das Fach eingeführt wurde und wie er sich in der fachlichen Diskussion entwickelt hat. Dabei sind auch alternative Perspektiven auf diesen Begriff hervorzuheben, die diesem Begriff eher kritisch gegenüber standen oder stehen, und die Argumente und Kritikpunkte alternativer Positionen darzustellen.
Maximale Wörterzahl: 1.000 Wörter
Formale grafische und mathematische Herleitung
Soweit möglich und sinnvoll soll intuitive verbale Darstellung des Themas durch grafische Darstellungen und mathematische Herleitung vertieft und präzisiert werden. Dabei kann der Formeleditor verwendet werden. Die Einbindung von Abbildungen ist leider zur Zeit nicht möglich.
Empfohlene Wörterzahl: 300 Wörter
Anwendungen
Gerade in der methodisch orientierten Spieltheorie sind Anwendungen von besonderer Bedeutung. Diese sollten hier mit den entwickelten Instrumenten dargestellt und verdeutlicht werden.
Empfohlene Wörterzahl: 500 Wörter
Gesamte Wörterzahl
Als Richtwert für den idealen Umfang eines fachlich qualifizierten Stichwortes scheint eine Gesamtzahl von 2000 Wörtern sehr gut geeignet.
Videos
Videos bekommen eine eigene Überschrift: Sie können sehr hilfreich sein, gerade komplexe Sachverhalte erst einmal intuitiv zu verstehen. Das gilt sowohl für die Autor*innen, als auch die Leser*innen des Stichwort. Sie sollten hier in der Autor-Jahr-Zitierweise des Chicago Manual Style als Ton- oder Filmdokument bibliographiert werden. Beispiele:
- Lindau Nobel Laureate Meetings. Spieltheorie. Lindau Nobel Laureate Meetings, 26.07.218. Zugriff am 6. Oktober 2019. https://www.youtube.com/watch?v=O5Vu6ADSQmU.
- Nguyen-Kim, Mai Thi. Spieltheorie des Lebens: Tragödie des Gemeinguts. MaiLab, 2019. Zugriff am 6. Oktober 2019. https://www.youtube.com/watch?v=IIpbgWyPsWQ.
Wikipedia
Da Wikipedia-Artikel in der Regel einen wichtigen Ausgangspunkt Ihrer eigenständigen Recherche bilden werden, sollten diese auch richtig im Chicago Manual Style zitiert werden. In der englischen Ausgabe von Wikipedia gibt es in der Navigation unter "Cite this page" ein Muster, wie die korrekte Zitierweise auszusehen hat. Hier zwei Beispiele:
- Wikipedia contributors. „Game theory.“. Zugriff am 6. Oktober 2019. https://en.wikipedia.org/w/index.php?oldid=919888368.
- Wikipedia. 2019. „Spieltheorie.“. Zugriff am 6. Oktober 2019. https://de.wikipedia.org/w/index.php?oldid=191706479.
Zitierweise
Grundsätzlich gilt, dass nach dem textintegrierten Autor-Jahr-Seite zitiert wird und zwar so, wie es im aktuellen Chicago Manual Style beschrieben wird: https://www.chicagomanualofstyle.org/tools_citationguide/citation-guide-2.html Am besten lässt sich das umsetzen, wenn gleich mit einer modernen Literaturdatenbank gearbeitet und der richtige Zitationsstil eingestellt wird, z.B. so: https://youtu.be/6Gf7jVkhejk
Einzelnachweise, wie bei Wikipedia üblich, sollen bei neu bearbeiteten Stichworten, nicht mehr verwendet werden. Bei vorhandenen Stichwörtern, die grundlegend überarbeitet werden, soll der Artikel möglichst (wenn der Aufwand lohnt) von Einzelnachweisen auf textintegrierte Autor-Jahr-Seite-Zitierweise umgestellt werden. Ist das Stichwort schon sehr vollkommen, sollte daran nichts mehr geändert werden.
Literatur
Einführende Literatur
- Dixit, Avinash K. und Barry J. Nalebuff. 1997. Spieltheorie für Einsteiger: Strategisches Know-how für Gewinner. Stuttgart: Schäffer-Poeschel. ISBN: 978-3791012391 ; Ausgabe 2018 ISBN: 978-3791041414
- Pindyck, Robert S. und Daniel L. Rubinfeld. 2015. Mikroökonomie. 8. Auflage. Kapitel 13. Hallbergmoos: Pearson.. ISBN: 978-3-8689-4352-8
- Varian, Hal R. 2016. Grundzüge der Mikroökonomik. 9. Auflage. Berlin: De Gruyter Oldenbourg. Kapitel 29 und 30. ISBN: 978-3-11-044093-5
Grundlegende Literatur
- Dixit, Avinash K., Susan Skeath und David Reiley. 2015. Games of strategy. 4. ed. New York: W. W. Norton & Co. ISBN: 978-0393919684
- Dutta, Prajit K. 1999. Strategies and games: Theory and practice. Cambridge, Mass. MIT Press. https://b-ok.org/book/2640653/e56341. ISBN: 0-262-04169-3.
- Ghemawat, Pankaj. 1997. Games businesses play: Cases and models. Cambridge, Mass. MIT Press. ISBN: 0-262-07182-7
- Harrington, Joseph E. 2009. Games, strategies, and decision making. New York, NY: Worth. ISBN: 978-0-7167-6630-8
- Holler, Manfred J., Gerhard Illing und Stefan Napel. 2019. Einführung in die Spieltheorie. 8. Auflage. ISBN: 978-3-642-31962-4.
- Holt, Charles A. 2007. Markets, Games, & Strategic Behavior. Boston, Mass. Pearson/Addison Wesley. ISBN: 978-0-321-41931-6
- Watson, Joel. 2013. Strategy: An introduction to game theory. 3. ed. New York: Norton. ISBN: 978-0-393-91838-0
Kategorisierung nach JEL Klassifikation
Wichtig ist, dass jeder Artikel in wiwiwiki.net sorgfältig nach dem JEL-Klassfikationssystem kategorisiert wird. Das sieht für die Spieltheorie folgendermaßen aus:
C7 Spieltheorie und Verhandlungstheorie
C70 Allgemein
C71 Kooperative Spiele
C72 Nicht kooperative Spiele
C73 Stochastische und dynamische Spiele - Evolutionäre Spiele - Wiederholte Spiele
C78 Verhandlungstheorie - Matching-Theorie
C79 SonstigeKategorien
Kategorien