Grubel-Lloyd-Index

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Der Grubel-Lloyd-Index misst den intraindustriellen Handel als Prozentsatz vom totalen Handel für eine individuelle Gütergruppe/ Industrie.

Allgemeines

Der Deutsche Herbert G. Grubel und der Neuseeländer Peter J. Lloyd sind zwei der ersten Ökonomen, welche die Wichtigkeit des intraindustriellen Handel erkannten. Sie entwickelten daher ein theoretisches Modell um den intraindustriellen Handel zu messen und veröffentlichten 1975 diesbezüglich das Buch "Intra-Industry Trade - Theory and Measurement of International Trade in Differentiated Products". Im Laufe der Zeit wurden mehrere Indices für den intraindustriellen Handel, wie zum Beispiel der Balassa Index, der Aquino Index, der Bergstrand Index und der Glesjer Index entwickelt.

Definition & Formel

Definition

Der Grubel-Lloyd-Index misst den intraindustriellen Handel als Prozentsatz vom totalen Handel für eine individuelle Gütergruppe/ Industrie.

Wenn also Fehler beim Parsen (MathML mit SVG- oder PNG-Rückgriff (empfohlen für moderne Browser und Barrierefreiheitswerkzeuge): Ungültige Antwort („Math extension cannot connect to Restbase.“) von Server „https://en.wikipedia.org/api/rest_v1/“:): {\displaystyle B_i} 100 beträgt, so ist die Anzahl der Exporte und Importe identisch, es findet nur intraindustrieller Handel statt.
Und wenn Fehler beim Parsen (MathML mit SVG- oder PNG-Rückgriff (empfohlen für moderne Browser und Barrierefreiheitswerkzeuge): Ungültige Antwort („Math extension cannot connect to Restbase.“) von Server „https://en.wikipedia.org/api/rest_v1/“:): {\displaystyle B_i} 0 beträgt, so wird viel exportiert (importiert) aber sehr wenig importiert (exportiert), es findet kein intraindustrieller Handel statt sondern nur interindustrieller Handel.

Desto niedriger die Differenz zwischen dem Export und dem Import ist, umso höher ist der Grubel-Lloyd-Index.

Sind die Exporte genau die Hälfte der Importe so beträgt der Fehler beim Parsen (MathML mit SVG- oder PNG-Rückgriff (empfohlen für moderne Browser und Barrierefreiheitswerkzeuge): Ungültige Antwort („Math extension cannot connect to Restbase.“) von Server „https://en.wikipedia.org/api/rest_v1/“:): {\displaystyle B_i = 66\frac{2}{3}} .
  • Je näher Fehler beim Parsen (MathML mit SVG- oder PNG-Rückgriff (empfohlen für moderne Browser und Barrierefreiheitswerkzeuge): Ungültige Antwort („Math extension cannot connect to Restbase.“) von Server „https://en.wikipedia.org/api/rest_v1/“:): {\displaystyle B_i} sich der 100 nähert, desto wichtiger wird der intraindustrielle Handel.
  • Je näher Fehler beim Parsen (MathML mit SVG- oder PNG-Rückgriff (empfohlen für moderne Browser und Barrierefreiheitswerkzeuge): Ungültige Antwort („Math extension cannot connect to Restbase.“) von Server „https://en.wikipedia.org/api/rest_v1/“:): {\displaystyle B_i} sich der 0 nähert, desto wichtiger wird der interindustrielle Handel.


Formel


Fehler beim Parsen (MathML mit SVG- oder PNG-Rückgriff (empfohlen für moderne Browser und Barrierefreiheitswerkzeuge): Ungültige Antwort („Math extension cannot connect to Restbase.“) von Server „https://en.wikipedia.org/api/rest_v1/“:): {\displaystyle B_i = \frac{( Export_i + Import_i )-|Export_i - Import_i|}{(Export_i + Import_i )} * 100}


  • Fehler beim Parsen (MathML mit SVG- oder PNG-Rückgriff (empfohlen für moderne Browser und Barrierefreiheitswerkzeuge): Ungültige Antwort („Math extension cannot connect to Restbase.“) von Server „https://en.wikipedia.org/api/rest_v1/“:): {\displaystyle _i} gibt immer die betrachtete Gütergruppe an.

kurz:

Fehler beim Parsen (MathML mit SVG- oder PNG-Rückgriff (empfohlen für moderne Browser und Barrierefreiheitswerkzeuge): Ungültige Antwort („Math extension cannot connect to Restbase.“) von Server „https://en.wikipedia.org/api/rest_v1/“:): {\displaystyle B_i = \frac{(X_i+M_i)-|X_i-M_i|}{(X_i+M_i )} * 100}


oder auch:


Fehler beim Parsen (MathML mit SVG- oder PNG-Rückgriff (empfohlen für moderne Browser und Barrierefreiheitswerkzeuge): Ungültige Antwort („Math extension cannot connect to Restbase.“) von Server „https://en.wikipedia.org/api/rest_v1/“:): {\displaystyle B_i = 1- \frac{|X_i-M_i|}{(X_i+M_i )}}


Typischerweise sind Grubel-Lloyd-Indices für Gütergruppen der verarbeitenden Industrie zwischen zwei industrialisierten Ländern höher als zwischen einem industrialisierten Land und dem Rest der Welt.

  • Branchen mit sehr hohem intraindustriellem Handel stellen normalerweise hochkomplexe Güter her, wie zum Beispiel Medikamente.[1]
  • Branchen mit sehr niedrigem intraindustriellem Handel sind sehr arbeitsintensive Produkte, wie zum Beispiel Agrarprodukte.[2]

Beispiel

Der Grubel-Lloyd-Index ist im Grunde eine einfache mathematische Rechnung.

Hier ein Beispiel:

  • Man nehme beispielsweise die Zahlen für den Export und Import des Jahres 2002 der Gütergruppe Maschinenbau (M) und setze sie in die Formel ein.
  • Durch die Betragsstriche über dem Bruchstrich wird eventuell ein negativer Saldo kompensiert.



Fehler beim Parsen (MathML mit SVG- oder PNG-Rückgriff (empfohlen für moderne Browser und Barrierefreiheitswerkzeuge): Ungültige Antwort („Math extension cannot connect to Restbase.“) von Server „https://en.wikipedia.org/api/rest_v1/“:): {\displaystyle B_M = \frac{( 112.246.802 + 71.725.534 )-|112.246.802 - 71.725.534|}{(112.246.802 + 71.725.534 )} * 100}



Fehler beim Parsen (MathML mit SVG- oder PNG-Rückgriff (empfohlen für moderne Browser und Barrierefreiheitswerkzeuge): Ungültige Antwort („Math extension cannot connect to Restbase.“) von Server „https://en.wikipedia.org/api/rest_v1/“:): {\displaystyle B_M = \frac{143.451.068}{183.972.336} * 100 = 77.97}  %


  • Die Gütergruppe Maschinenbau hat also einen Index von 77.97 %. Doch welche Bedeutung haben die 77.97 %? Näheres siehe Bedeutung.
Sektoren nach SITC Deutschland Südafrika
Export in T $ Import in T $ Fehler beim Parsen (MathML mit SVG- oder PNG-Rückgriff (empfohlen für moderne Browser und Barrierefreiheitswerkzeuge): Ungültige Antwort („Math extension cannot connect to Restbase.“) von Server „https://en.wikipedia.org/api/rest_v1/“:): {\displaystyle B_i} Export in T $ Import in T $ Fehler beim Parsen (MathML mit SVG- oder PNG-Rückgriff (empfohlen für moderne Browser und Barrierefreiheitswerkzeuge): Ungültige Antwort („Math extension cannot connect to Restbase.“) von Server „https://en.wikipedia.org/api/rest_v1/“:): {\displaystyle B_i}
Maschinenbau
Fahrzeuge
mineralische Brennstoffe usw.
Gesamt 2002
112.246.802
112.865.035
5.728.080
593.579.090
71.725.534
46.899.338
27.265.519
466.876.525

77,97
58,71
34,72


1.907.073
2.287.160
2.338.638
21.701.318
4.275.804
1.783.630
3.108.058
25.825.084

61,69
87,63
85,87


Maschinenbau
Fahrzeuge
mineralische Brennstoffe usw.
Gesamt 2004
164.722.763
154.726.908
10.841.698
880.831.459
94.169.056
65.087.799
43.276.755
685.346.921

72,75
59,22
40,07


2.876.402
3.428.376
3.299.444
38.299.344
7.736.730
3.996.269
5.735.312
46.329.436

54,20
92,35
73,04


Maschinenbau
Fahrzeuge
mineralische Brennstoffe usw.
Gesamt 2006
206.567.132
182.344.653
21.088.815
1.071.736.301
122.219.178
77.749.686
70.355.003
860.220.093

74,35
59,79
46,12


4.225.730
4.366.194
4.300.241
48.356.100
11.135.153
6.810.749
9.546.668
64.838.568

55,02
78,13
62,11


[3]

Industrieland vs. Schwellenland

Deutschland vs. Südafrika

Bei dem Vergleich eines Industrielandes mit einem Schwellenlandes fällt zuerst der instabile Grubel-Lloyd-Index des Schwellenlandes auf. Dies ist eine Folge des überdurschnittlichen wirtschaftlichen Wachstum des Landes. Paradoxerweise kommt es vor, dass der Fehler beim Parsen (MathML mit SVG- oder PNG-Rückgriff (empfohlen für moderne Browser und Barrierefreiheitswerkzeuge): Ungültige Antwort („Math extension cannot connect to Restbase.“) von Server „https://en.wikipedia.org/api/rest_v1/“:): {\displaystyle B_i} in einigen Gütergruppen des Schwellenlandes höher ist wie bei dem Industrieland. Hierbei ist zu sagen, dass natürlich der absolute Export in einem Schwellenlandland kleiner ist als in einem Industrieland (Vgl. Export Deutschland/ Südafrika).

  • Südafrika's gesamter Export beträgt zum Beispiel nur 5 % des deutschen Exports.

Nennenswert ist, dass Schwellenländer wie Südafrika über eine stabile Regierung sowie eine gut ausgebaute Infrastruktur verfügen, in den Ballungszentren eher zu den Industrienationen zählen und die ländlichen Gegenden eher einem Entwicklungsland gleichen.

Bedeutung

Der Grubel-Lloyd-Index offenbart das Phänomen des intraindustriellen Handels. Um diesen Sachverhalt allgemein verständlich zu erklären, nehmen wir ein Beispiel zur Hilfe.


Greifen wir am besten das Bespiel von oben (Gütergruppe Maschinenbau) wieder auf.

Laut Definition besagt der intraindustielle Handel, dass Produkte einer Gütergruppe i exportieren und gleichzeitig die gleichen Produkte (können auch leicht differenziert sein ) der Gütergruppe i importieren werden. Das bedeutet, dass Deutschland zum Beispiel Kugel- und Rollenlager in die USA exportiert, gleichzeitig aber leicht differenzierte Produkte importiert.

Nach der Definition des intraindustriellem Handel besteht kein komparativer Vorteil. Die Produkte werden demnach nicht eingeführt, weil im Ausland die Oppertunitätskosten geringer sind, sondern weil durch die differenzierten Produkte ein größerer Wettbewerb herrscht und dieser somit zu geringeren Preisen führt.

Siehe auch

intraindustrieller Handel
interindustrieller Handel


Einzelnachweise

  1. Krugman, Paul R./ Obstfeld, Maurice: Internationale Wirtschaft: Theorie und Politik der Außenwirtschaft, München: Pearson, 2006
  2. Siebert, Horst: Außenwirtschaft, Stuttgart: Gustav Fischer Verlag, 1994, S.105
  3. [[1]]International Trade Centre

Quellen

Grimwade, Nigel: International Trade - New Patterns of Trade, Production and Investment, London/ New York: Rontledge, 1989.

Grubel, Herbert G./ Lloyd, P.J.: Intra-Industry Trade - Theory and Measurement of International Trade in Differentiated Products, New York: John Wiley & Sons, 1975.

Grubel, Herbert G.: Theory and Measurement for Economic Policy - Vol 1: International Adjustment, Money and Trade, Aldershot: Edward Elgar, 1993.

Krugman, Paul R./ Obstfeld, Maurice: Internationale Wirtschaft: Theorie und Politik der Außenwirtschaft, München: Pearson, 2006.

Siebert, Horst: Außenwirtschaft, Stuttgart: Gustav Fischer Verlag, 1994.

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