Expansive Geldpolitik

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Begriff

Definition

Expansive Geldpolitik ist eine geldpolitische Maßnahmen der Ausdehnung der Geldmenge bzw.des Geldangebotes der Zentralbank, um die wirtschaftliche Ziele zu erreichen.


Weitererklärung

Als Geldpolitik(auch Geldmarktpolitik) bezeichnet man zusammenfassend alle wirtschaftspolitischen Maßnahmen, die die Zentralbank ergreift, um ihre Ziele zu verwirklichen. Die Zentralbank nimmt die Geldpolitik wahr. Im engeren Sinn ist eine Ausdehnung der Geldmenge eine expansive Geldpolitik; eine Verknappung der Geldmenge wird als restriktive Geldpolitik bezeichnet.[1]

Zur Erreichung ihrer Ziele stehen der Notenbank eine Reihe geldpolitischer Instrumente zur Verfügung. Sie führt Offenmarktgeschäfte durch, bietet ständige Fazilitäten an und verlangt, dass die Kreditinstitute Mindestreserven bei ihr unterhält. Expansive Geldpolitik zeigt sich auch dadurch, dass die Zentralbank Z. B. den Geschäftsbanken bestimmte Wertpapier und Wechsel ankauft, oder im Rahmen der Offenmarktpolitik kauft die Zentralbank Wertpapiere am Wertpapiermarkt. Eine expansive Geldpolitik verfolgt die Senkung der Reservesätze durch die Zentralbank und dadurch die Entstehung von Überschussreserven.[1][2]

Auswirkungen

"Die Geldpolitik ist ein wirkungsvolles Instrument zur kurzfristigen Stabilisierung von Konjunkturzyklen."[3] Gegenüber der restriktiven Geldpolitik wird expansive Geldpolitik in Rezessionen tätigt um die Wirtschaft anzukurbeln.[2] In der kurzen Frist hat sie reale und schnelle Wirkung auf Produktion bzw. Zinssatz, in mittleren Frist jedoch ist sie wirkungslos und im Endeffekt bleibt nur eine Preisniveauerhöhung.


In der kurzen Frist

expansive Eldpolitik im AS-AD-Modell und IS-LM-Modell

In der kurzen Frist lässt eine expansive Geldpolitik den Zinssatz sinken und Produktion und Preisniveau steigen. Die Produktionslage einer Volkswirtschaft verbessert sich kurzfristig.

Mit der Hilfe des IS-LM-Modells und AS-AD-Modells zeigt die expansive Geldpolitik uns, wie sie sich auf die Wirtschaftssituation auswirkt. Wir nehmen zuerst an , dass alle Märkte sich im Gleichgewicht befinden. Dies ist Punkt A der Schnittstelle von der IS- und LM-kurve in Bild: Expansive Geldpolitik im AS-AD-Modell und IS-LM-Modell vor der Änderung der nominalen Geldmenge. D. h., die Produktion liegt auf ihrem natürlichen Niveau Yn, und der Zinssatz ist gleich i. Dies entspricht auch dem Gleichgewichtspunkt A im AS-AD-Modell. Eine Ausdehnung der nominalen Geldmengen verursacht die Verschiebung der LM-Kurve nach rechts. Im AS-AD-Modell verschiebt sich die aggregierte Nachfrage auch nach rechts, von AD nach AD`. Wir erinnern uns an die AD-Kurve in Gleichung: Y = Y (M/P, G, T). Die Erhöhung der nominalen Geldmenge M lässt die reale Geldmenge, M/P ansteigen. Dadurch ergibt sich ein neues Gleichgewicht im Punkt A` auf beiden Modellen. Der Endeffekt wäre die Zinssenkung auf dem Geldmarkt und dadurch entsprechende Anregung der Investition bzw. Produktion auf dem Gütermarkt.[4]


In der mittleren Frist

Nun auf dem neuen Gleichgewicht A` liegt die Produktion über ihrem natürlichen Niveau. Solange die Produktion über ihrem natürlichen Niveau liegt, steigt das Preisniveau mit dem Lauf der Zeit. Dies ist darauf zurückzuführen, dass die zusätzliche Produktion die Arbeitslosenquote sinken lässt und damit Löhne und Preise steigen. Dadurch geht die reale Geldmenge M/P jedoch immer weiter zurück. Die LM`-Kurve verschiebt sich entlang der IS-Kurve weiter zurück nach oben, bis sie ihre ursprüngliche Lage wieder erreicht hat. Der Zinssatz steigt stetig wieder an, Investitionsnachfrage und Produktion gehen entsprechend zurück. Mit der stetigen Ausdehnung der Preiserwartungen verschiebt sich die aggregierte Angebotskurve so im Lauf der Zeit nach oben entlang der aggregierten Nachfrage AD`, bis sie den Punkt A`` erreicht. D. h. das natürliche Produktionsniveau entspricht dem tatsächlich erwarteten Preisniveau, damit der Anpassungsprozess endet. Auf mittlere Frist ist die aggregierte Angebotskurve durch AS`` gegeben. Die Volkswirtschaft befindet sich in Punkt A``: die Produktion ist wieder gleich Yn , allein das Preisniveau ist höher- auf dem Punkt P``. in der Mitteleren Frist schlägt sich die Erhöhung der nominalen GM vollständig in einem proportionalen Anstieg des Preisniveaus nieder. D. h. die Änderung der nominalen Geldmenge auf mittlerer Frist beeinflusst weder Produktion noch Zinssatz, sondern nur das Preisniveaus , dies wird auch als die Neutralität des Geldes auf mittlere Frist bezeichnet.[5]

Problemfälle

Es gibt jedoch auch Sonderfälle, in den die expansive Geldpolitik wirkungslos bleibt:


Investitionfalle

wirkungslose expansive Geldpolitik bei Investitionsfalle

Die IS-Kurve verläuft senkrecht, liegt die Elastizität der Investitionen bei Null. Eine expansive Geldpolitik verschiebt die LM-Kurve nach rechts. Die Investitonenhöhe verändert sich gar nicht, auch wenn der Zinssatz senkt. Die eingesetzt expansive Geldpolitik wirkt gar nicht auf Investition. Diese kann sich aufgrund negativer Zukunftserwartungen bzw. Renditerwartungen der Investition ergeben. [3]




Liquiditätsfalle

wirkungslose expansive Geldpolitik bei Liquiditätsfalle

Eine expansive Geldpolitikt führt die Rechtsverschiebung der LM-Kurve, bleibt das Zinsniveau jedoch wie zuvor, da dies bereits ein untere Punkt erreicht ist und zusätzliches Geld nur noch in Liquidität gehalten wird statt zu investieren. Die Investition wird nicht stimuliert. Dadurch ist unter diesem Fall enpansive Geldpolitik auch wirkungslos.[4]





Geldmengenfalle

Bei dieser Konstellation kann eine expansive Gerdpolitik das Gegenteil bewirken. Wenn die Zentralbank die Geldmenge zu stark über das festgesetzte Ziel erhöht, wird eine Zinssteigerung dem Preisanstieg folgen. Diese führt zu einer Steigerung des Nominalzinses. Jetzt wirkt die expansive Geldpolitik sogar restriktiv. Und die Zentralbank kann im Grund kein Lockerungssignal mehr setzen.[5]




Zusammenfassung

Geldpolitik hat kurzfristig reale Wirkung, ist jedoch mittelfristig neutral. Im Lauf der Zeit steigt das Preisniveau. Die Auswirkung expansiver Geldpolitik auf Produktion und Zinssatz klingen ab. Expansive Geldpolitik ist dann sinnvoll zu betreiben, wenn die Wirtschaftssituation einer VW beispielsweise in der Rezessionen gerät, diese hilft der Produktion ihrer natürliches Niveau wieder zu erreichen. "Die Neutralität des Geldes ist jedoch eine Warnung, dass es nicht möglich ist, durch den Einsatz von Geldpolitik eine dauerhaft höhere Produktion zu erreichen."[6]

Einzelnachweise

  1. vgl. Dieckheuer,Gustav: Makroökonimik, Springer-Lehrbuch 2. verbesserte Auflage, Berlin, Heidelberg 1995, Seite 115-120
  2. Schmid/Reischle: Geld&Geldpolitik, Th. Mann GmbH&Co KG, Nordring 2003, Seite 58
  3. Blanchard/Illing: Makroökonomie, Person Studium, 3. aktualisierte Auflage, München 2003, Seite 217
  4. Blanchard/Illing: Makroökonomie, Person Studium, 3. aktualisierte Auflage, München 2003, Seite 217-220
  5. Blanchard/Illing: Makroökonomie, Person Studium, 3. aktualisierte Auflage, München 2003, Seite 217-220
  6. Blanchard/Illing: Makroökonomie, Person Studium, 3. aktualisierte Auflage, München 2003, Seite 221

Literatur

  • BLANCHARD/Illing: Makroökonomie, 3. aktualisierte Auflage, Pearson Studium, München 2003
  • Dieckheuer, Gustav: Makroökonimik, Springer-Lehrbuch, 2. verbesserte Auflage, Berlin, Heidelberg 1995
  • Schmid/Reischle: Geld&Geldpolitik, Th. Mann GmbH&Co KG, Nordring 2003

Weblinks